Kirche Ober-Widdersheim - Ev. Kirchengemeinden Borsdorf und Ober-Widdersheim

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Update: 22.03.2024
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Kirche Ober-Widdersheim
Kirchenbeleuchtung - 1. Advent - 2. Februar
Wer nach Ober-Widdersheim kommt, kann schon von weitem auf einem Hügel über dem Dorf die Kirche erblicken.

In ihren Ursprüngen stammt sie aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Davon zeugt noch ein sichtbares romanisches Fenster in der Südwand. Sie ist also etwa so alt wie die Elisabethkirche in Marburg, die allerdings schon im damals aufkommenden gotischen Stil erbaut wurde. Auch ihre Funktion als Wehrkirche ist ihr noch anzusehen.

Neben dem kleinen, schießschartenartigen romanischen Fenster sind an der Eingangstür Maueraussparungen zu sehen, die den Verriegelungsbalken im Verteidigungs- oder eher doch wohl Fluchtfall- aufnahmen. Auch hält sich im Dorf hartnäckig das Gerücht, es habe einmal einen unterirdischen Gang von einem der Häuser ins Innere der Kirche gegeben, was aber bei dem vorhandenen Basaltuntergrund eher unwahrscheinlich erscheint.

Ursprünglich war die Kirche der Jungfrau Maria geweiht. Darauf deutet eine kleine gotische Statue hin, die über der Eingangstür zu sehen ist. Leider haben Wind und Wetter ihr sehr zugesetzt, so dass nicht mehr viel von ihr zu erkennen ist. Der Vorbau vor der Eingangstür, der heute diesen Bereich schützt, ist erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts angebaut worden.

Im Inneren der Kirche verweist vieles noch auf den katholischen Ursprung der Kirche. So sind einige der Weihekreuze zu sehen, auch sind in der Stirnwand des Altarraumes mehrere Nischen vorhanden, die wohl einmal als Tabernakel und als Ausguss für den nicht verbrauchten Abendmahlswein benutzt worden waren.

Das gotische Gewölbe im Altarraum, das erst Ende des 15. Jahrhunderts eingebaut wurde, weist Gemälde aus dieser Zeit auf, die die Symbole der vier Evangelisten zeigen. Etwa gleichzeitig wurden im Altarraum große gotische Fenster eingebaut, um mehr Licht in die Kirche zu lassen.

Im Jahr 1528 wurde mit dem Amtsantritt von Pfarrer Pankratius Chelius Ober-Widdersheim evangelisch. Er übte sein Pfarramt von 1528 bis 1561 aus. Sein Grabstein ist noch heute in der Kirche zu sehen. Jedoch ist seine Inschrift praktisch nicht mehr zu entziffern.

Aus der Familie Chelius stammten auch die beiden Nachfolger von Pankratius, zunächst sein Sohn Johannes, Pfarrer von 1561 bis 1591 und dann dessen Sohn, der ebenfalls Johannes hieß, von 1591 bis 1633. Von Letzterem ist der Grabstein heute im Vorraum der Kirche aufgestellt.

Seit 2007 wird in der Advents- und Weihnachtszeit die Ober-Widdersheimer Kirche angestrahlt, was durch viele Spenden von Gemeindgliedern ermöglicht wurde.
Bleibt zu hoffen, dass man sich nicht nur am Anblick der Kirche erfreut, sondern sie auch gerne zum Singen, Beten und Hören des Wortes Gottes und der Predigt aufsucht.

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